Erster Januar 1984
Die Gründung des Privatbetriebes Günter Zühlsdorf wurde in einer Ost-Berliner Garage zu Zeiten der ehemaligen DDR vollzogen. In dieser stark vom Sozialismus geprägten Zeit war das Betreiben eines privaten Unternehmens eher eine Ausnahme. Die meisten Betriebe waren sogenannte VEB - Volkseigene Betriebe. Es war weder einfach noch erwünscht, sich selbstständig zu machen. Mitarbeiterzahlen, Arbeitszeiten und Lohnzahlungen wurden vom Staat reglementiert. Wichtig war auch, dass Privatunternehmen keine Konkurrenz für die Volkseigenen Betriebe darstellten.
Im September 1985 wurde der neue Standort in der Leninallee (heute Landsberger Allee) bezogen, zum selben Zeitpunkt wurden der spätere Geschäftsführer Gerd Feichtinger und ein weiterer Mitarbeiter eingestellt. Beide waren ehemalige Mitarbeiter des staatlichen Elektrobetriebes Elpro.
Zum damaligen Zeitpunkt lag der Tätigkeitsschwerpunkt auf der Wartung von Lüftungsanlagen in Gebäuden. Aufträge hierfür wurden in DDR vom Staat bzw. dem zuständigen Amt vergeben. Öffentliche Einrichtungen, Wohnungsbaugesellschaften oder Betriebe wie die Firma Zühlsdorf meldeten Bedarf in den zuständigen Stadtverwaltungen (damals „Rat des Stadtbezirkes“) an. Als Inhaber eines Handwerksbetriebes musste sich zu Beginn des Jahres beim Amt gemeldet werden, dort erhielt man die Aufträge für das komplette Jahr entgegen. Dieser Vorgang wurde Planwirtschaft genannt.
„Neue Zeiten – Neue Herausforderungen“
Mit dem Fall der Mauer und der damit einhergehenden Deutschen Einheit kamen neue Herausforderungen auf das noch junge Unternehmen zu. Der Zeitpunkt vom 9. November 1989 bis zum Tag der Währungsunion am 1. Juli 1990 galt der Neufindung. Ein Mitarbeiter verließ das Unternehmen, Verträge und Kundenstamm aus DDR-Zeiten verfielen, Aufträge kamen nicht mehr vom Staat. In der neuen Wirtschaftsordnung musste das Unternehmen selbst neue Aufträge akquirieren.
Dies gelang sehr gut, der Bedarf der neu gegründeten Wohnungsbaugesellschaften in der ehemaligen DDR musste auch nach der Einheit weiter gedeckt werden. Bestehende Kontakte wurden aufgefrischt, Neukunden hinzugewonnen. So konnten die ersten Mitarbeiter in der sozialen Marktwirtschaft eingestellt werden.
Die Wende brachte der Firma Zühlsdorf neue Chancen und Tätigkeitsbereiche. Durch umfangreiche Konjunkturprogramme finanziert, wurden die in der DDR bekannten Plattenbauten umfangreich saniert und modernisiert. Ein Großteil des Umsatzes wurde nun aus Strangsanierungen oder der Modernisierung von Müllabwurfanlage generiert.
Bis 1993 noch als Einzelunternehmung alleinig von Günter Zühlsdorf geführt, wurde in diesem Jahr Gerd Feichtinger zum zweiten Geschäftsführer bestellt und die heutige Günter Zühlsdorf GmbH gegründet. Im selben Jahr zog das Unternehmen aus der Landsberger Allee ins erste eigenfinanzierte Objekt.
Die akribische Arbeit der vergangenen zwei Jahrzehnte zahlte sich nun aus. Das Unternehmen konnte über die Jahre ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. Tätigkeitsfelder, wie die Planung, Errichtung und Inspektion von Lüftungs-, Klima- und Müllabwurfanlagen wurden weiter ausgebaut, wodurch auch die Mitarbeiterzahl stetig stieg. 2008 beschlossen und in den Folgejahren umgesetzt, erfolgte im Jahre 2010 der Umzug in den heutigen Firmensitz im Schkopauer Ring in Berlin-Marzahn.
Neue Spitze
Nach dem Einzug in den aktuellen Firmensitz gab es auch einen Wechsel in den Führungspositionen des Unternehmens. Der Gründer Günter Zühlsdorf trat 2012 seinen verdienten Ruhestand an. Die Position des zweiten Geschäftsführers wurde an Nico Feichtinger übergeben. Mit dem Wechsel an der Spitze kamen neue Geschäftsfelder hinzu, das Feld Trenn- und Aufbewahrungssysteme wurde ins Portfolio aufgenommen, ebenso erwarb sich die Günter Zühlsdorf GmbH einen guten Namen im Bereich der Gebäudeklimatisierung.
Mit der Bestellung von Falko Janicke zum stellvertretenden Geschäftsführer wurde im Jahr 2017 die Leitung des Unternehmens erfolgreich erweitert.
Zum 1. Juli 2020 verließ der langjährige Geschäftsführer, Visionär und Mitbegründer Gerd Feichtinger das Unternehmen, blieb diesem jedoch weiterhin als Freund und Berater treu.
Seit dem 1. Juli alleiniger Gesellschafter, führt Nico Feichtinger das Unternehmen nun gemeinsam mit Geschäftsführer Falko Janicke. Mit dem Ausbrauch der COVID-19 Pandemie und der damit einhergehenden Not an persönlicher Schutzausrüstung, begann der Aufbau eines weiteren Tätigkeitsfeldes: Seit August 2020 werden chirurgische OP-Masken vom Typ IIR produziert. Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der PIA Automation Group und dem Fraunhofer IPT realisiert und hilft beim Aufbau einer regionalen und nachhaltigen Lieferkette in kommenden Krisen.
Das Unternehmen ist nach vielen erfolgreichen Jahren fester Bestandteil auf dem regionalen Markt und beschäftigt derzeit rund 35 Mitarbeiter.
1984 / Bildunterschrift